Wie HEISST EIGENTLICH DIE MUTTER VON...DAS LIED VON EIS UND SCHNEE
Harlang, Arzbach, Erzberg. Die Route kennt mittlerweile jeder Sportler der Herrenmannschaften in- und auswendig. Doch auch das Lied des ewigen Winters wird noch lange in den kalten Kabinen des Vereinsheimes erklingen. Für alle die, welche nach den ersten Sätzen bereits Augenbrauengymnastik betreiben und mit irgendeiner Mimik versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen. So lässt sich die Wintervorbereitung des FC Erzberg-Wörnitz am besten beschreiben: Laufen und Singen. Darauf legten die Sportler besonders viel Wert. Gezwungener Maßen meint zumindest der Trainer. Der hätte gerne etwas mehr auf dem Platz trainiert und gespielt, doch Mutter Natur machte ihm und seinen Mannen einen Strich durch die Rechnung. Und somit wurden die Fußballschuhe zeitweise an den Nagel gehängt und die guten alten Laufschuhe aus dem Schrank geholt. In meinen Augen eine der schlimmsten Vorbereitungen die ich je miterlebt habe. So viele Spielabsagen, so viele Laufeinheiten, so viel "MAMA LAUDAAAA" (ich kann es echt nicht mehr hören).
Angefangen hatte die Vorbereitung in der Halle mit einem kleinen Kraft-Zirkel. Nach den Faschingstagen folgte eine Trainingseinheit vor dem Spiel in Schrozberg auf Kunstrasenplatz. Hier agierte der neutrale Gegner "Winter" extrem aggressiv und erwischte beide Mannschaften mit einer fiesen Schneegrätsche von hinten so derbe, dass selbst Ju Waldmann vor dem leeren Tor vom letzten Schneemann abgeräumt wurde und der Ball noch vor der Linie im Schneegestöber ausharrte und auf besseres Wetter hoffte. Der Schiedsrichter ahndete dieses Vergehen übrigens nicht. Eine bodenlose Frechheit. Nach turbulentem Auftakt lag man plötzlich mit 0:2 hinten und fragte sich, wie das denn jetzt passieren konnte. Mit dem Anstoß zur zweiten Halbzeit brachte Trainer Ohr Joker und Routinier (ein neues Synonym für "der älteste Spieler") Michael Teutsch. Und der war heiß wie Frittenfett. Erster Ballkontakt - Tor. Mit Teutsch kam die Wende und der FC führte mit 4:2 (Michael Teutsch 2x, Gian-Luca Bitter - ja verrückt ich weiß aber es ist wirklich so und Julian Waldmann waren die Torschützen). Kurz vor Schluss musste man noch das 4:3 hinnehmen aber wen juckt's. Gewonnen und jetzt schnell rein ins Warme! Michael Ohr war aber nicht zufrieden. Das war keine gute Einheit beschloss der Trainer, deswegen gehen wir geschlossen zum Spinning ins CTK nach Neusitz. Meine Oberschenkel zitterten, als ich diesen Satz vollendete. Auf dem Fahrrad sitzend, platt vom gestrigen Spiel, betrat auf einmal eine Dame den Raum. Ihr Name war Franzi. Franzi wie noch? Ich kann mich nicht erinnern. Alles ist so verschwommen, wenn ich versuche mich an diesen Tag zu erinnern. Sie lächelte. Die Mannschaft lächelte gemeinsam zurück. "Hallo Franzi" brüllten die Männer stolz und mit breiter Brust von ihren stählernen Rössern, doch hatten keinen blassen Dunst, was nun mit ihnen geschehen würde. Auf einem nimmermüdem Pferd, angepeitscht von einer selbstbewussten, durchtrainierten und talentierten Dame jungen Alters ritten wir vom tiefsten Tal bis auf den höchsten Berg und einieder kämpfte gegen eine wildgewordene Bestie mit dem Antlitz eines Schweines und den Reißzähnen eines Hundes. Ich hatte zeitweise die Einbildung, dass jeder Tropfen aus meiner Wasserflasche nach dem Einnehmen im Mund direkt zum Kopf wanderte um von dort oben wieder runterzutropfen. Wie kleine Kinder, die unaufhörlich die Wasserrutsche runterdüsen. Es war schon krass aber jeder hat es überlebt. Dennoch hab ich das Tempo nicht ganz mithalten können. Dafür war dieses Training mit Franzi sehr cool und hat vor allem viel Spaß gemacht. Der Saunagang im Anschluss diente der puren Entspannung nach einem harten Wochenende.
Nachfolgende Spiele gegen die SG Wind oder den TV Leutershauen mussten abgesagt werden. Stattdessen hat man eben trainiert. "Fein gemacht," hört man da den Fußballgott loben. Ein Leckerli hat es aber von ihm nicht gegeben. Super. Und als der Winter beschloss, dass ihm Deutschland ganz gut gefällt, waren wir so schlau und verlegten das Training ganz einfach ins Vereinsheim. Maria Schlecht absolvierte mit dem Team eine Krafteinheit (Gymnastik dürfen wir ja nicht sagen) nach einer kurzen Laufeinheit. Ihre Übungen schätze ich sogar sehr. Deswegen haben wir das auch angeheuert. Und auch die Jungs waren begeistert aber auch froh, dass das Training dann endlich vorbei war.
Anfang März ging es dann mit dem Auto nach Tschechien. Genauer gesagt nach Marienbad. Hier hausierten insgesamt 26 Spieler und Betreuer im Hotel Pelikan und machten sich ein geiles Wochenende. Neben einer ausgewogenen Ernährung durften wir uns auf reichlich Trainingseinheiten, Gesangstunden und gemeinsame Zeit mit den Teamkameraden freuen. Insgesamt absolvierte der Ohr-Trupp vier Einheiten auf Kunstrasenplatz, mehrere Übungen in den regionalen Kneipen und Bars und vereinzelt verordnete der Chefcoach individuelles Training bis spät in die Nacht um an der Hand-Fuß-Koordination zu arbeiten. Natürlich durfte Musik dabei nicht fehlen. Auch im Hotel war das Medium "Musik" hoch im Kurs. Extra aus Deutschland eingeflogen war DJ Malle. Der Name war Programm. Doch meist waren seine Klänge für die Anwesenden zu leise und diese grölten wie verrückt "MAMA LAUDAAA"...Ein Ohrwurm, welcher sich trotz eines Besuches beim HNO nicht entfernen hat lassen: "Keine Chance, damit müssen Sie leben", meinte Dr. HalsNasenOhrenArzt. Toll. Danke. Alles in allem ein hervorragendes Wochenende, jedoch hatte der Verein gleich mehrere Ausfälle zu vermelden. Den Anfang machten Andreas Stettner (hatte das letzte mal vor zwei Jahren gegen den Ball getreten...war ja irgendwie klar) und Benedikt Roll (natürlich auch die erste richtige Einheit nach der Pause...manmanman), welche bereits am Freitag ausschieden. Samstag legten Timo Probst, Marius Ganske, Lucas Barthelmeß und Alexander Herbst nach und zeigten dem Publikum wie unfit sie wirklich sind. Dem Trainer war nach Samstag Abend durchgehend schlecht. Natürlich nur wegen der Verletztenmisere. Einige konnten aber bereits wieder zum Abschlusspiel am Sonntag Morgen auflaufen. Da geht's wieder, is doch klar.
Nach dem unterhaltsamen und anstrengenden Wochenende standen noch zwei Spiele auf dem Vorbereitungsplan. Gegen den FC Dombühl und den TSV Dorfkemmathen. Ersteres wurde abgesagt, während die Partie in Dorfkemmathen mit 2:1 gewonnen werden konnte. Die Treffer hier erzielte, der nach Halbzeitpause eingewechselte, Andreas Habelt, welcher bereits nach 3 absolvierten Bahnen puren Laufens "Ich bin jetzt schon platt" keuchte...Wie der das macht, ich kann es mir nicht erklären. Mit dem Erfolgserlebnis im Rücken trifft man nun am Wochenende auf den TSV Merkendorf. Sowie die Zweite Mannschaft, als auch die Erste Mannschaft fiebern den Partien in Erzberg entgegen.
Soviel zur Wintervorbereitung des FC Erzberg-Wörnitz. Wir sehen uns am kommenden Wochenende!
Nochmal ein großes Dankeschön an die tolle Organisation des Trainingslagers (hauptsächlich Andres Payer glaube ich). Vielen Dank auch an Maria Schlecht, die uns beim Training unterstützte. An dieser Stelle möchten wir auch gleich dem gesamten CTK-Sportpark Team aber vor allem der Franzi danken.
Danke euch allen. Auf eine geile Rückrunde!
Bericht und Bildmaterial: ©Marius Ganske